Die Suche nach der Wahrheit: Ein Interview mit QPLIX Co-Founder und CTO Philipp Pötzl

Wer sich mit QPLIX beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Begriff der „Single Source of Truth“. Doch was verbirgt sich dahinter? In einem Interview mit Gründer und CTO Philipp Pötzl wird deutlich: Sie ist der Grundstein für transparente, effiziente und zukunftsfähige Vermögensverwaltung.
Die Verwaltung komplexer Vermögen ist eine Disziplin mit vielen Facetten, vor allem mit vielen Daten. Um nicht nur den Überblick, sondern auch den Durchblick zu behalten, ist eines unerlässlich: Eine zentrale, verlässliche Datenquelle. Um es mit den Worten von Philipp Pötzl auszudrücken: Eine Single Source of Truth (SSoT).
Die Wahrheit finden: Herausforderung damals wie heute
Die Ausgangssituation für die Entwicklung dieser zentralen Datenquelle ist vielen Branchenexperten nicht fremd. Pötzl, damals gemeinsam mit Co-Gründer Kai Linde in einem Family Office tätig, erinnert sich: Für jeden Quartalsbericht mussten Buchhaltung, E-Mails, Dokumente und Excel-Tabellen durchkämmt werden - alles für eine Momentaufnahme des Vermögens, die bereits zum Zeitpunkt der Präsentation wieder veraltet war. Früh war klar, dass dies kein zukunftsfähiger Zustand ist:
„Man rennt der Wahrheit hinterher, statt sich auf Entscheidungen zu konzentrieren,“ so Pötzl. „Wir wussten intuitiv immer, dass wir eine Single Source of Truth brauchen - zwar hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen Begriff dafür, aber das Gefühl war von Anfang an da.“
Der Wealth-Bereich: Fragmentiert und spezialisiert
Im Vergleich zur Corporate-Welt hat der Wealth-Sektor Nachholbedarf, wenn es um Datenintegration geht. Rückführbar ist dies auf das primäre Denken in Assetklassen. Jede bedarf die Berücksichtigung ihrer eigenen Sprache, Logik und Systemwelt - für Philipp Pötzl die Voraussetzung erfolgreicher Wealth Management Lösungen.
Dementsprechend setzt QPLIX genau hier an: Die Plattform wurde von Grund auf so konzipiert, dass sie die Besonderheiten jeder Assetklasse nicht nur kennt, sondern umfassend bedienen kann.
„Wer versucht, die einzelnen Assetklassen nach einem zu starren Schema abzuarbeiten, wird mittelfristig scheitern,“ erklärt Pötzl.
Wie löst sich der Konflikt also auf, wenn weder diverse Individuallösungen noch eine oberflächliche Konsolidierung für effektives Wealth Management tauglich sind? Die Antwort liegt in QPLIX’ Single Source of Truth.
„Unser Anspruch ist es, mit den Spezialsystemen jeder einzelnen Klasse mithalten, sie sogar übertreffen zu können. Deshalb setzen wir bei der Zusammenstellung unseres Teams auf smarte Köpfe, die sowohl technisches als auch fachliches Know-How kombinieren.“
Der Kern: Was QPLIX auszeichnet
Neben technologischer Tiefe bedient sich QPLIX eines besonderen, konzeptionellen Fundaments: eine verankerte Buchhaltung, die mit jedem System ausgeliefert wird und in der alle Transaktionen - liquide wie illiquide - erfasst werden. Auf dieser Basis können jederzeit aktuelle Bilanz, GuV und Cashflow-Statements generiert werden, und das sowohl aus steuerlicher, reporting-seitiger oder prognostischer Perspektive.
„Die Buchhaltung ist für uns kein Add-on, sondern das Rückgrat der Plattform. Sie macht aus bloßen Daten belastbare Informationen. Und daraus wird letztlich strategische Handlungsfähigkeit. Davon profitieren alle Stakeholder gleichermaßen - diejenigen, die im Backoffice und Accounting wirklich auf diese Details angewiesen sind, aber auch die Investment Teams, die selbst keine aktiven Berührungspunkte mit diesem Automatismus haben,“ beschreibt Pötzl diesen Ansatz.
Die Zukunft: Tiefe, Konsolidierung und Individualisierung
Auf die Frage nach den Entwicklungen, die den Fortschritt in der Vermögensverwaltung markieren werden, hat Philipp Pötzl eine klare Antwort: Schnittstellen.
„Es reicht nicht mehr, Daten zusammenzuführen. Entscheidend ist die Qualität.”
Was das für ihn bedeutet, erläutert Pötzl am Beispiel des von QPLIX angebotenen Schnittstellenservices (Q-Data) für Kunden der Plattform. Dieser erreicht für die weit mehr als 100.000 bedienten Depotverbindungen bereits eine Datenqualität von mindestens 99,8 % - und das täglich.
„Die letzten 0,2 % sind die Herausforderung, denn inkonsistente Datenlieferungen und exotische Kapitalmaßnahmen lassen sich nicht mit klassischen Ansätzen bewältigen. Dafür benötigt es das Zusammenspiel aus Informationen, die wir aus der gesamten Vielfalt der über 150 Transaktionsschnittstellen, der Datenextraktion aus Belegen und Marktdatenquellen erhalten. AI wird uns die Fusion dieser Quellen ermöglichen - und genau daran arbeiten wir gerade.“
Schon heute hilft QPLIX dabei, Millionen von Transaktionen zu erfassen, sie intelligent auswertbar und vergleichbar zu machen - über alle Assetklassen hinweg, in voller Datentiefe.
„Die bloße Konsolidierung dieser Daten wird schon bald nicht mehr ausreichen, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Stattdessen geht es darum, die besten Wege zu finden, diese Daten in Entscheidungen umzusetzen. Und zu verstehen, dass sich diese Wege unterscheiden können, je nachdem, welcher Anwendungsfall betrachtet wird. Wir werden immer dafür stehen, alle Perspektiven zu berücksichtigen und mit den Anforderungen des modernen Wealth Managements zu wachsen.”
Am Ende steht also mehr als nur ein technologischer Fortschritt auf der Agenda. Es geht um tiefgreifendes Verständnis, das Eröffnen neuer Entscheidungsspielräume und um mehr Raum für kluge Ideen.